Alte Klinik

Alte Klinik

Heilanstalt Waldau, Gemälde von Adolf Wölfli, 1921. Foto: Psychiatrie-Museum Bern

Adolf Wölfli mit einer Papiertrompete, um 1920. Foto: Psychiatrie-Museum Bern

Trotz der Eröffnung zweier zusätzlicher Anstalten im Kanton Bern – der neuen Anstalt im Schlossgut in Münsingen (1895) und der im ehemaligen Kloster Bellelay eingerichteten dritten Klinik (1891), herrschte nach 1900 akuter Platzmangel in der psychiatrischen Versorgung. So gab der Bernische Grosse Rat 1910 grünes Licht für einen weiteren Neubau auf dem Breitfeld und damit entstand die heutige «alte» Klinik. Doch ihr steht hier an einem Ort, der nicht nur medizinische, sondern auch kulturelle Geschichte geschrieben hat. Es ist eine besondere Kammer von gerade einmal 7 Quadratmetern im Erdgeschoss des Westflügels, die ein aussergewöhnliches Geheimnis birgt. Denn hier erschuf der an Schizophrenie leidende Künstler Adolf Wölfli bis zu seinem Tod ein umfassendes Werk aus tausenden von Zeichnungen, Collagen, Erzählungen und Gedichten – ein Werk, das heute als bedeutender Beitrag zur Outsider Art gilt und sowohl im Psychiatrie-Museum hier auf dem Gelände als auch im Kunstmuseum Bern bewundert werden kann.

Alte KlinikTipp

Wölfli lebte von 1895 bis zu seinem Tode in der Nervenheilanstalt Waldau. Während seines 35-jährigen Aufenthalts schuf er ein umfassendes Werk aus rund 1’460 Zeichnungen, etwa 1’560 Collagen und 25'000 zu Heften gebundenen Seiten mit Erzählungen, Gedichten und Musikkompositionen.

Was denkt ihr, wie lange dauerte Adolf Wölflis Aufenthalt in der Psychiatrie?