Siechen- und Blatternhaus

Siechen- und Blatternhaus

Siechenhaus zu Bern

Noch bevor das Althaus oben auf dem Hügel als erstes «Tollhaus» die Geburtsstunde der Psychiatrie hier auf dem Areal einläutete, war dieses Gebäude, vor welchem ihr nun steht, bereits seit dem Mittelalter als «Siechen- und Blatternhaus» bekannt. Denn 1491 wurde das Siechenhaus vom Obstberg hierhin verlegt. Im Jahr 1765 erfolgte dann die Zusammenlegung des «Siechen- und Blatternhaus» mit dem "Tollhaus" und es entstand das neue Berner Aussenkrankenhaus, welches der Direktion des Inselspitals unterstellt wurde und den Grundstein für die Entwicklung der Waldau zur heutigen psychiatrischen Klinik legte.

Siechen- und BlatternhausTipp

Um 1491 wurde hier das Siechenhaus als Absonderungsstation für an Lepra erkrankte Menschen erbaut. Gut 100 Jahre später wurde diese um eine Abteilung für an Syphilis (an «Blattern») Erkrankte erweitert. Im Verlaufe des 18. Jahrhunderts wurde die Lepra auf dem Gebiet der heutigen Schweiz besiegt, doch andere höchst ansteckende Hautkrankheiten, die Krätze (Skabies) und Grindflechte (Impetigo contagiosa) traten an ihre Stelle und wurden ebenfalls hier isoliert.

Doch wer waren die Menschen, die im "Siechen- und Blatternhaus" Zuflucht fanden?